Donnerstag, 30. Mai 2013

Restaurant Transit – und noch eine Kleinigkeit ausprobieren


Und wieder landen wir in einem asiatischen Restaurant, dessen Küche nach europäischer, vielleicht gar Berliner Art, interpretiert wird. Im Gegensatz zum zuletzt getesteten scheint die Geschäftsleitung vom Restaurant Transit genau zu wissen, wohin sie mit ihrem Konzept will.
Auffällig ist zunächst, dass die Räumlichkeiten geradezu winzig sind, dies fällt umso mehr auf, als dass das Restaurant heiß begehrt ist und oft ohne Vorreservierung lange Wartezeiten auf einen freien Tisch vorprogrammiert sind.
Hat man aber Platz genommen, fallen einem ungeübten Transit-Besucher sofort die Papierblöcke und Bleistifte auf allen Tischen auf. Diese wurden keinesfalls von den anderen Gästen vergessen, sondern sind ein Teil des Konzepts. Die Blöcke sind einfach mit den Speisen des Restaurants bedruckt, der Gast braucht nur noch die Anzahl einzutragen und einer der Kellnerinnen zu reichen. Was nach einer Arbeitsersparnis für die Angestellten aussieht, entpuppt sich als ein wirksames System um schneller an seine Speisen zu kommen.
Die Mehrzahl im Wort Speisen ist im Übrigen bewusst gewählt, denn zur Auswahl stehen 20 kleine Portionen von verschiedensten Gerichten der thailändischen und indonesischen Küche, versehen mit so vielsagenden Namen wie „almost nude“, „bathing beauty“, „party girl“ oder „catch the fish“. Es empfiehlt sich auch zu mehreren einige der unterschiedlichsten Speisen auszuprobieren und sicherlich zu genießen. Jedes der 20 Gerichte ist nämlich gerade mal 3 Euro teuer, man braucht aber durchaus (zum Glück) mindestens 2-3 davon, um satt zu werden. So bekommt man eine wunderbare Auswahl aus unterschiedlichen Speisen geboten, zahlt aber nur einen verhältnismäßig geringen Preis dafür.
Die Bedienung ist im Übrigen sehr aufmerksam und meist, auch bei großem Andrang, echt schnell, lediglich der Platzmangel könnte einem das Vergnügen etwas trüben. Man solle es aber positiv sehen und die Nähe zu Nachbartischen dazu nutzen auch weitere Speisen sich anzuschauen, um diese vielleicht auch selbst (spätestens beim nächsten Mal) zu bestellen.
Das Restaurant Transit ist also jede Empfehlung wert, egal ob ihr mit einem großen oder nur einem kleinen Hunger dort auftaucht.
Restaurant Transit, Rosenthaler Straße 68, 10119 Berlin
www.transit-restaurants.com  

Dienstag, 28. Mai 2013

Restaurant Pan Asia – die Gourmet-Kantine


Also, die Zeit der Reisen ist erst mal vorbei, es geht wieder ans Essen! Und um den Übergang aus Asien wieder nach Berlin so sanft und unauffällig wie möglich zu gestalten, wählten wir das Restaurant Pan Asia als, so zu sagen, unsere Speisen-Airline nach Berlin (verzeiht mir dieses Wortspiel).
Das Wortspiel ist im Übrigen gar nicht weit her geholt, entspricht doch das an der Straße angebrachte Logo des Restaurant weitestgehend dem der verblichenen Fluggesellschaft Pan Am. Auch die Dimensionen innen erinnern nicht ungefähr an ein Flughangar, sind sie doch groß, weiträumig, mit hohen Decken versehen und eher einfach, funktionell eingerichtet. Manch einem würde sich bei der Einrichtung sogar eher der Vergleich mit einer Fabrikkantine als mit einem feinem Restaurant aufdrängen.
Erscheint man hier aber abends, gar am Freitag oder Samstag, könnte der neugierig gewordene Gast Schwierigkeiten bekommen, einen Platz zu finden. Das Restaurant platzt aus allen Nähten. Die Geräuschkulisse erinnert dabei die negativ eingestellten Gäste an die besagte Fabrik, die positiv eingestellten hingegen an einen Platz mitten irgendwo in Barcelona oder Rom, ein Platz der Begegnung und der kulinarischen Genüsse.
Die Genüsse sind nämlich genau das, was die Gäste ins Pan Asia zieht und auch hier verweilen lässt. So sind auf der Karte sowohl Sushi als auch Variationen aus asiatisch-europäisch kombinierter Küche. Der Burger war saftig und lecker, kombiniert mit Süßkartoffeln und japanischer Mayonnaise. Das Curry war scharf, aber im Rahmen, fein abgestimmt und auf den Punkt gekocht.
Das Problem des Restaurants sind schon eher die für das Berliner Niveau hohen Preise bei nicht immer gleichbleibender Qualität der Bedienung, eher gänzlich fehlenden Atmosphäre und die Unentschlossenheit der Geschäftsleitung hinsichtlich des Zielpublikums. Empfohlen werden kann bei gutem Wetter hingegen die Terrasse, die in unmittelbarer Nähe der geschäftigen Hackeschen Höfe, jedoch im ruhigen Hof liegt. Wer also in einer großen Gruppe kommt und von allem etwas ausprobiert, seine Atmosphäre also selbst mitbringt, kann Pan Asia getrost eine Chance geben. Für alle anderen gibt es in Berlin eine Unmenge wesentlich authentischer, teils leckerer und definitiv günstigerer Restaurants.
Restaurant Pan Asia, Rosenthaler Straße 38, 10178 Berlin
www.panasia.de