Mittwoch, 30. Januar 2013

Einstein Savignyplatz - schwankende Qualität und Quantität


Und wieder komme ich zu meinem Lieblingsthema – guter Kaffee. Ich werde noch sicherlich Unmengen an Beiträgen zu dem Thema schreiben können. Jetzt geht es aber um die eine Frage – wo in Berlin bekomme ich meine Dosis des perfekt zubereiteten Latte Macchiato?
Denn erst nach dem ersten Schluck einer solchen Köstlichkeit habe ich so richtig das Gefühl wach zu sein. Und es macht mir überhaupt nichts aus, dass sich dabei in einem Glas voller Milch ein kleiner Schluck Espresso verliert. Er weckt mich auf!
Bisher hatte ich als zuverlässigen Dealer für diese Köstlichkeit den Einstein-Coffee-Shop am Savignyplatz in Charlottenburg auserkoren. Dortige Mitarbeiter konnte ich lange Zeit als echte „Barista“ bezeichnen, die sowohl mit dem Espresso, als auch mit der Milch meisterhaft umgehen konnten.
Das blieb ganz offensichtlich nicht nur für mich nicht unentdeckt, ist doch dieser Miniladen, eingequetscht zwischen zwei Schuhläden, immer zum Bersten voll. Besonders im Sommer treffen sich auf seiner Terrasse Film- und Theaterschaffende, Geschäftsleute und all die anderen, die noch ein Plätzchen ergattern konnten.
Seit etwa einem Jahr leide ich aber. Nicht weil es zu wenig Platz gibt. Oder weil ich wieder auf der Jagd nach lesenswertem Tagesspiegel unterlegen bin. Ich leide, weil die Qualität und die Quantität nach einem Wechsel der Mitarbeiter so schwanken, dass ich jedes Mal Russisch-Roulette spiele, nicht wissend, was mich heute erwartet.
Heute war es mal wieder die Quantität, die mich enttäuschte. Ich bestelle nämlich fast immer die kleinste Portion des Latte Macchiato. Nicht weil ich die paar Cent mehr für die nächste Größe einsparen will, sondern weil ich genau weiß, dass dies nicht mein letzter Kaffee heute sein wird. Meine Absicht ist es, pro Tag nicht mehr als drei Kaffee zu trinken.
Ach, wie schön war die Zeit, als ich früher ein volles Glas Kaffee mit einer dünnen aber cremigen Schicht Schaum darauf bekam. Der Espresso hat sich perfekt mit der Milch durchgemischt und die göttliche Flüssigkeit glitt mit jedem Schluck sanften und perfekt ausbalancierten Wonne meinen Hals herunter. Besonders nach dem ersten Schluck konnte ich mir nie ein wollüstiges, wenn auch leises, Stöhnen verkneifen. Dieser erste Schluck machte mich endgültig wach und zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht.
Heute war davon mal wieder wenig zu spüren. Wenn man nämlich als Barista es zu eilig hat, kippt man die Milch zu schnell in das Glas und dieses ist zur Hälfte nur mit Schaum statt der Milch gefüllt. Ist das schon Betrug am Kunden oder nur Nachlässigkeit? Habe ich mein sauer verdientes Geld für gaaaanz viel Schaum bezahlt, ohne diesen Wunsch je laut geäußert zu haben? Obendrein war mein Kaffeeglas voller kleinen Kaffeekörnchen, die dort eigentlich nichts verloren haben. So kann und darf ein Kaffee weder aussehen noch schmecken!
Und dennoch werde ich wohl diesem Cafe am Savignyplatz wieder (und immer wieder) eine Chance geben. So viele positive Erinnerungen, verbunden mit vergangenen Kaffeegenüssen, lassen sich nicht so schnell aus meiner Erinnerung vertreiben. Neigen wir nicht ohnehin alle dazu, uns nur an das Gute zu erinnern?
Meine Füße tragen mich wie von selbst wieder dorthin. Und eine inzwischen vorhandene große Anzahl an aktuellen Tagesspiegelausgaben lässt den Kaffee erträglicher erscheinen.  
Mein Fazit - im Sommer dank Terrasse top, im Winter Glückslotterie!

Einstein Cafe, Savignyplatz 11, 10623 Berlin
www.einstein-coffeeshops.com


Dienstag, 29. Januar 2013

Willkommen zu mir selbst!

Also, es ist vollbracht! Meinen ersten Text habe ich gerade eingestellt, noch hat außer mir niemand gelesen.
Ich hoffe, das wird sich ändern. Nicht nur weil ich diese Gedanken nicht für mich allein schreibe, sondern auch weil ich mit meinen Einträgen Hilfe leisten will. Das Leben ist nämlich zu kurz, um schlechten Kaffee zu trinken, schlechtes Essen zu essen und es in der Gesellschaft von euch nicht genehmen Personen zu verbringen!

Also, werde ich hoffentlich noch viel mehr dazu schreiben können und ihr werdet noch viel mehr zu lesen haben!

Cafe Taubenschlag - ist das noch ein Geheimtipp?

Ihr wart sicherlich auch schon mal in der Situation, in einer euch nicht bekannten Gegend zu sein und dort eine, zwei Stunden „totschlagen“ zu müssen.

Mein Fahrzeug war in der Werkstatt, ich hatte mehr als eine Stunde zur Verfügung und suchte daher nach einem netten Cafe, um dort die Zeit sinnvoll zu verbringen. Sinnvoll heißt in diesem Falle einen guten Kaffee zu trinken, Zeitung zu lesen, gemütlich zu sitzen.

Und jetzt versucht mal etwas in Schöneberg in der Nähe der Kolonnenstraße zu finden. Meine Suche war jedenfalls erfolgreich. Aber erst nachdem ich mehrere Bäckereien und unscheinbare Cafes passiert bin, die allesamt fast leer waren.

Mein Gefühl brachte mich zu einem (o Wunder!) zu dieser Zeit erstaunlich gut gefülltem Cafe namens Taubenschlag. Hier habe ich, jegliche Hoffnung fast aufgegeben, doch noch meinen Latte Macchiato bekommen. Und er war genauso wie ich ihn erwarte. Das heißt nicht zu viel Schaum, warm aber nicht zu heiß, cremig und weich mit einem leichten Kaffeegeschmack. Glaubt keinem, der euch gegenüber behaupten würde, der Kaffee muss bitter schmecken! Im Zusammenspiel mit der Milch darf nichts mehr von diesem bitteren Geschmack übrig bleiben.

Auch sonst konnte ich gut nachvollziehen, weshalb hier so voll war. Die Atmosphäre kann man am besten mit einem Wort beschreiben – entspannt. Dazu trugen leichte und unaufdringliche Musik bei, die bequemen Sessel, der sichere und freundliche Umgang des Gastwirtes mit seinen Gästen wie mit seiner Kaffeemaschine. Das Cafe erinnert mich an die Anfänge dieser „entspannten Kaffeehauskultur“ zum Beispiel in Prenzlauer Berg. Leider dampfen die dortigen Pioniere inzwischen oft nur so von verkrampften Versuchen Coolness darzustellen und gehen oft im lieblosen Abklatsch unter. Treffen kann man dort ohnehin nur noch frisch aus anderen Städten Eingewanderte, die sich endlich wie waschechte Berliner fühlen wollen oder Touristen, die auf der Suche nach coolen Plätzen der Stadt leider in Prenzlauer Berg verirrt haben.

Aufgefallen ist, dass im Taubenschlag dagegen nicht nur Stammgäste saßen, sondern auch solche, die wie ich, zum ersten Mal dort waren. Für die, die offensichtlich nicht zum ersten Mal im Cafe erschienen hatte der Gastwirt auch noch Zeit für Smalltalk neben dem Gästebedienen.

Leider habe ich nicht die vielen Kleinigkeiten versucht, die es nebenbei auch noch zu essen gab. Inzwischen hoffe ich aber fast schon, dass es mich bald wieder in diese Ecke der Stadt verschlägt und ich wieder eine Stunde Zeit zur Verfügung habe.

Mein Fazit - auf jeden Fall selbst ausprobieren!

Cafe Taubenschlag, Leberstraße 1-3, 10829 Berlin
www.cafe-taubenschlag.de