Auch das Restaurant Rolfs Kök
befindet sich im bereits in der Vergangenheit angesprochenen Stockholm. Auf die
Preisgestaltung, die bereits in der Vorgeschichte ausreichend Erwähnung fand,
werde ich im Übrigen hier nicht mehr eingehen.
Das Restaurant Rolfs Kök gehört
im Übrigen zu den mitunter höchst dekorierten in Stockholm, seine Köche
gewannen in der Vergangenheit einige Kochwettbewerbe und das Restaurant selbst
hat seinen festen Platz im Michelin Guide.
Mein erstes Kennenlernen mir
Rolfs Kök war jedoch eher verhagelt. Nicht durch die Küche, vielmehr durch den
Service. Zugegebenermaßen kamen wir spontan und ohne eine Reservierung zu der
Mittagszeit. Obwohl im Lokal nicht gerade wenige Gäste sich aufhielten, waren dennoch
mehrere Tische frei. So wie wir das aus Berlin und vielen anderen Städten
kannten, waren wir gerade dabei einen der vielen freien Tische auch
einzunehmen, als wir eher unsanft von einem der Mitarbeiter daran gehindert
wurden.
Eher herablassend wurde man
angewiesen zu warten, ob noch ein Tisch frei werden würde. Von diesem
Mitarbeiter wurden wir dann auch mit völliger Missachtung bestraft bis nach
etwa 10 Minuten verlorenem Stehen mitten im Lokal ein anderer, wesentlich
besser gelaunter Kellner einen der freien Tische deckte und uns an den Tisch
wies. Das Decken beschränkte sich zwar auf zwei zusammengefaltete Tücher und
jeweils ein Messer-Gabel-Set, ohne diese darf man aber offensichtlich im Rolfs
Kök nicht an den Tisch ran. Langsam kam bei uns das Gefühl des Nichtwillkommens
auf, wir wollten dem Rolfs Kök jedoch eine Chance geben.
Die Mittagstischkarte, die wir
überreicht bekamen, war höchst übersichtlich, es gab Businesslunch für jeden
Wochentag und 3-4 zusätzliche Speisen. Im Lunchangebot gab es Suppe und eine
Fleisch- oder Fischspeise zur Auswahl.
Nachdem wir uns für jeweils eine
Variante entschieden, begann der erfreuliche Teil des Restaurantbesuchs.
Zunächst werden nämlich offenbar selbstgemachte runde Brötchen, auf einem
Metallstock aufgespießt, gereicht. Dazu gibt es selbstgemachte Butter mit einem
Holzmesser. Sofort kam auch die Suppe, eine herrliche Kreation aus Spinat, die
cremig, mild und sanft schmeckte und eine bisher nie für möglich gehaltene
Geschmacksvielfalt offenbarte.
Als Hauptspeise waren der Lachs
mit Kartoffeln und Muscheln ein Gedicht. Die Speisen hatten nicht nur eine
perfekte Konsistenz, sondern ergänzten sich auch sagenhaft gut untereinander.
Man war immer versucht nicht die einzelnen Teile des Gerichts sondern immer
alles gleichzeitig zu essen und ich bemühte mich regelrecht die einzelnen
Geschmäcker auszuprobieren um sie auch individuell genießen zu können. Das
Kalbsfleisch hatte zwar für meinen Geschmack etwas zu viel Fettrand, jedoch war
es ebenfalls perfekt zubereitet und von herrlich sanfter Konsistenz.
Glücklich und gesättigt haben
wir etwas den Blick über die durchaus im schwedischen Design gestaltete
Innenraumatmosphäre schweifen lassen. Die an den Wänden befestigten gerade
nicht gebrauchten Stühle und die weiter unten hängenden Salz- und
Pfefferstreuer nutzen perfekt den vorhandenen engen Raum aus. Gleiches gilt für
die einfache wie geniale Idee der fest montierten Tische und kleiner Bretter,
die dazwischen geklemmt werden können, um aus Einzeltischen Mehrfachtische machen
zu können.
Mein Fazit – Rolfs Kök’s Küche
gehört unbedingt in das Restaurantprogramm eines jeden interessierten
Stockholmbesuchers. Die Speisen beweisen die hohe Kreativität und das Können
der Köche. Empfehlenswert ist jedoch eine Reservierung und einige der Kellner
sollte man mit Vorsicht genießen.
Restaurant Rolfs Kök, Tegnérgatan
41, 111 61 Stockholm, Schweden
www.rolfskok.se