Dienstag, 2. April 2013

Restaurant Ljunggren – noch keine Pläne für den Samstagabend?


Dieser Beitrag zum Restaurant Ljunggren schließt vorübergehend die Beitragsreihe über Stockholm ab. Einen würdigeren Abschluss könnte man ab, um mal der Geschichte vorab zu greifen, kaum finden.
Sicherlich kennt ihr das Gefühl, an einem Samstagabend in einer fremden Stadt (manchmal durchaus auch in der eigenen) keinen festen Plan dafür zu haben, wie man diesen Abend verbringen mag. Meist aber ist die Wunschvorstellung immer wieder dieselbe. Man möchte in einem Restaurant lecker essen, danach ein paar Cocktails oder generell Getränke zu sich nehmen und möglichst gutem DJ bei einem tollen Set zuhören. Dafür muss man nicht selten weite Wege quer durch die Stadt, oft bei schlechtem Wetter hinnehmen. In einer fremden Stadt gestaltet sich die Suche nach solchen Plätzen umso schwieriger.
Das Restaurant Ljunggren kann aber getrost als Samstagabendparadies bezeichnet werden, findet sich doch all das beschriebene und noch mehr in mehreren Bereichen des Restaurants ein.
Fangen wir aber langsam an, vornehmlich mit dem Essen. Das Restaurant selbst befindet sich im angenehm zurückhaltenden und dennoch hippen Teil Stockholms an einer der zentralen Straßen und ist leicht zu finden. Die asiatische Gestaltung des Namensschildes lässt bereits vor dem Eingang erfahren, dass das Essen hier asiatisch ist. Wie in vielen hippen Lokalen ist dieses jedoch modern europäisch interpretiert und wird fantasievoll dargereicht.
Hat man aber am Samstagabend (wie wir das leider so oft tun) nicht reserviert, ist das rankommen an einen der Tische nicht einfach. Das Restaurant Ljunggren ist total angesagt. Die Damen am Empfang begrüßen aber auch Gäste ohne Reservierung zurückhaltend freundlich, ganz im Stile des Restaurants. Es wird einem potentiellen Gast zugesichert, in 15-20 Minuten einen Tisch zu bekommen und der Gast kann solange einen Drink an der Bar nehmen.
Während der Wartezeit kann man sowohl die Restauranteinrichtung, wie auch das junge und feierfreudige Partyvolk Stockholms beobachten. Und beide harmonieren perfekt miteinander. Die Einrichtung ist sehr zurückhaltend. Sie kombiniert eine Art schwedisches, kühles Design mit farbenfrohen und teils überraschenden, asiatisch angehauchten Motiven, die als Augenmagnet volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Hat man einen Tisch bekommen, eröffnet einem das Menü eine übersichtliche aber spannende Auswahl an asiatischen Spezialitäten, auch in Englisch. Unsere Dumplings jedenfalls waren zart und fein, Schweinefleisch im inneren war reichlich vorhanden und gut herausschmeckbar, jedoch dezent und zurückhaltend gewürzt. Die als Hauptspeise dienenden Laksa und Hänchen mit Udonnudeln konnten sich ebenfalls sehen lassen. Laksa war eigentlich fast schon zu scharf, aber noch gerade so nicht unangenehm, die Würze und die geschmackliche Vielfalt blieben bis zuletzt am Gaumen, während die Schärfe etwas zurückging. Die Portion war fast schon riesig und mehr als reich an verwendeten erstklassigen Zutaten. Auch das Fleisch war perfekt gebraten, die Sauce schmeckte leicht nach Honig und die Udon waren auf den Punkt gekocht, gut bissfest aber weich beim Zerkauen.
Das Bier in der vor dem Restaurant platzierten Bar war kühl und frisch, eine Auswahl an asiatischen Bieren passte gut ins Gesamtkonzept. Und das DJ-Set, dem wir zuhören durften, begeisterte uns noch im Restaurant. Die Stimmung war für einen Samstagabend in einer perfekten Balance zwischen Entspannung, leckeren Essen, guten Getränken und fröhlicher Atmosphäre mit glücklichen Menschen um einen herum.    
Mein Fazit – wir werden Ljunggren in sehr angenehmer Erinnerung behalten und ich kann das Restaurant besonders zum Wochenausklang sowohl kulinarisch, als auch (oder mehr noch) atmosphärisch empfehlen. Die aufmerksame und zurückhaltend angenehme Bedienung tut ihr Übriges um ein rundum gelungenes Konzept jeden Tag aufs Neue zu perfektionieren!
Restaurant Ljunggren, Götgatan 36, 118 36 Stockholm, Schweden
www.restaurangljunggren.se


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen