Dieser Beitrag zum Restaurant Ljunggren
schließt vorübergehend die Beitragsreihe über Stockholm ab. Einen würdigeren
Abschluss könnte man ab, um mal der Geschichte vorab zu greifen, kaum finden.
Sicherlich kennt ihr das Gefühl,
an einem Samstagabend in einer fremden Stadt (manchmal durchaus auch in der
eigenen) keinen festen Plan dafür zu haben, wie man diesen Abend verbringen
mag. Meist aber ist die Wunschvorstellung immer wieder dieselbe. Man möchte in
einem Restaurant lecker essen, danach ein paar Cocktails oder generell Getränke
zu sich nehmen und möglichst gutem DJ bei einem tollen Set zuhören. Dafür muss
man nicht selten weite Wege quer durch die Stadt, oft bei schlechtem Wetter
hinnehmen. In einer fremden Stadt gestaltet sich die Suche nach solchen Plätzen
umso schwieriger.
Das Restaurant Ljunggren kann
aber getrost als Samstagabendparadies bezeichnet werden, findet sich doch all
das beschriebene und noch mehr in mehreren Bereichen des Restaurants ein.
Fangen wir aber langsam an,
vornehmlich mit dem Essen. Das Restaurant selbst befindet sich im angenehm
zurückhaltenden und dennoch hippen Teil Stockholms an einer der zentralen
Straßen und ist leicht zu finden. Die asiatische Gestaltung des Namensschildes
lässt bereits vor dem Eingang erfahren, dass das Essen hier asiatisch ist. Wie
in vielen hippen Lokalen ist dieses jedoch modern europäisch interpretiert und wird
fantasievoll dargereicht.
Hat man aber am Samstagabend
(wie wir das leider so oft tun) nicht reserviert, ist das rankommen an einen
der Tische nicht einfach. Das Restaurant Ljunggren ist total angesagt. Die
Damen am Empfang begrüßen aber auch Gäste ohne Reservierung zurückhaltend
freundlich, ganz im Stile des Restaurants. Es wird einem potentiellen Gast
zugesichert, in 15-20 Minuten einen Tisch zu bekommen und der Gast kann solange
einen Drink an der Bar nehmen.
Während der Wartezeit kann man
sowohl die Restauranteinrichtung, wie auch das junge und feierfreudige
Partyvolk Stockholms beobachten. Und beide harmonieren perfekt miteinander. Die
Einrichtung ist sehr zurückhaltend. Sie kombiniert eine Art schwedisches,
kühles Design mit farbenfrohen und teils überraschenden, asiatisch angehauchten
Motiven, die als Augenmagnet volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Hat man einen Tisch bekommen,
eröffnet einem das Menü eine übersichtliche aber spannende Auswahl an
asiatischen Spezialitäten, auch in Englisch. Unsere Dumplings jedenfalls waren
zart und fein, Schweinefleisch im inneren war reichlich vorhanden und gut
herausschmeckbar, jedoch dezent und zurückhaltend gewürzt. Die als Hauptspeise
dienenden Laksa und Hänchen mit Udonnudeln konnten sich ebenfalls sehen lassen.
Laksa war eigentlich fast schon zu scharf, aber noch gerade so nicht unangenehm,
die Würze und die geschmackliche Vielfalt blieben bis zuletzt am Gaumen,
während die Schärfe etwas zurückging. Die Portion war fast schon riesig und
mehr als reich an verwendeten erstklassigen Zutaten. Auch das Fleisch war
perfekt gebraten, die Sauce schmeckte leicht nach Honig und die Udon waren auf
den Punkt gekocht, gut bissfest aber weich beim Zerkauen.
Das Bier in der vor dem
Restaurant platzierten Bar war kühl und frisch, eine Auswahl an asiatischen
Bieren passte gut ins Gesamtkonzept. Und das DJ-Set, dem wir zuhören durften,
begeisterte uns noch im Restaurant. Die Stimmung war für einen Samstagabend in
einer perfekten Balance zwischen Entspannung, leckeren Essen, guten Getränken
und fröhlicher Atmosphäre mit glücklichen Menschen um einen herum.
Mein Fazit – wir werden
Ljunggren in sehr angenehmer Erinnerung behalten und ich kann das Restaurant
besonders zum Wochenausklang sowohl kulinarisch, als auch (oder mehr noch)
atmosphärisch empfehlen. Die aufmerksame und zurückhaltend angenehme Bedienung
tut ihr Übriges um ein rundum gelungenes Konzept jeden Tag aufs Neue zu
perfektionieren!
Restaurant Ljunggren, Götgatan 36, 118 36 Stockholm, Schweden
www.restaurangljunggren.se
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